Gestern.

Faltboot-Klub Luzern

Der Kanuclub Luzern nannte sich bei seiner Gründung 1927 Faltboot-Klub Luzern. Auf dem damaligen Wellen-Logo ist im Hintergrund der Pilatus zu sehen. Diese Kombination hat ihren Grund, weil viele Paddler/innen auch begeisterte Wanderer und Bergsteigerinnen sind.

Aufbauen und abbauen

Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war die grosse Zeit der Faltboote. Die Kajaks bestanden aus Fertigelementen, welche die Paddler/innen vor dem Einwassern zusammenbauten und nach dem Auswassern wieder zerlegten und in Taschen und Säcke verstauten und damit vom nächsten Bahnhof nach Hause fuhren. Links ein Werbeplakat von 1910 der deutschen Faltbootfabrik Klepper.

Eine Faltbootgarage

Das erste Clubhaus war eine kleine, gebrauchte Bootshütte ohne Licht und Strom, die laut Chronik schon fünf Jahre nach Vereinsgründung dem Zusammenbruch nahe war. Weil das Interesse am Wassersport in Luzern rasch zunahm, begann 1933 die Planung eines neuen Clubhauses. Im Jahr darauf entstand ein einfacher Holzbau, die so genannte Faltbootgarage. Sie hatte Platz für 48 Boote, wies aber weder sanitäre Anlagen noch Clubräume auf. Um nicht weiterhin auf Kerzenlaternen angewiesen zu sein, huben die Vereinsmitglieder einen Graben aus, legten eine Stromleitung und hatten so immerhin elektrisches Licht im Bootshaus.

Zeltplatz in Kehrsiten

Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es dem Club in Kehrsiten direkt am See ein Stück Land zu kaufen. Bis heute nutzt der Kanuclub den schönen Ort als Zeltplatz. Unter den Mitgliedern ist diese kleine Oase sehr beliebt und wird häufig für ein- oder zweitägige Ausflüge besucht.

Faszination Wildwasser

Vor und nach dem Zweiten Weltkrieg zog es die Wildwasser-Kanuten des Clubs regelmässig zu nahen und fernen Flüssen. Die Muota, die Reuss bei Amsteg oder die Engelberger Aa waren leicht zu erreichen, für den Vorderrhein, die Saane oder den Doubs brauchte man schon ein Wochenende. Und in den Ferien gab es schöne lange Touren auf der Drina in Bosnien Herzegowina, auf der Donau und immer wieder auf den südfranzösischen Flüssen Verdon und Var (letzterer mit den famosen Gorges de Daluis).